15 March 2023

Mach eine Qualitätskontrolle!

Glaubt nicht jedem Marktschreier!

Super Produkt? Hoher Polysaccharidgehalt, rein aus Vitalpilzen? Wirklich?

„Im Internet gibt es Vitalpilzprodukte mit über 40 % Polysaccharidgehalt und das ganz günstig!

"BIO" sind sie auch, da frag ich mich, warum die andern Produkte „so teuer“ sind :-((

Nun, die simple Antwort ist, dass es einen Unterschied macht, was wirklich in den Produkten drin ist!

Heute gebe ich Euch eine einfache Möglichkeit an die Hand, zumindest ein wichtiges Kriterium selbst testen zu können, also eine Art Qualitätskontrolle.

Zuerst ein paar wichtige Qualitätsunterschiede bei Vitalpilzprodukten:

Top Qualität:

Pilze, die möglichst in reiner Umgebung naturnah und auf „ihrem“ Lieblingsholz oder Substrat in einer sinnvollen Reifezeit ihre Früchte (was wir Pilze nennen) entwickeln dürfen, um die interessanten Wirksubstanzen voll zu entfalten. Dazu gehört viel Know-how und natürlich Zeit. Nach der Reifezeit muss die „Pilzfrucht“ geerntet werden, das heißt von dem Substrat abgetrennt werden, auf dem sie gewachsen ist, um sie dann zu trocknen und verarbeiten zu können.

Schon alles andere als top:

Es ist möglich, „Pilzfrüchte“ rein auf Getreidesubstrat zu züchten und da ist es relativ egal, ob Weizen, Roggen, Hafer, Reis oder anderes. Die Vorteile liegen auf der Hand, es ist billig, pflegeleicht und im Getreide sind auch reichliche Polysaccharide enthalten. Da Getreide ja an und für sich nichts Schlimmes ist, gibt es nun Hersteller, die die Fruchtkörper mitsamt der mit Pilzmyzel durchwirkten Pilzbrut trocknen, schreddern und zu einem Produkt verarbeiten. Marketingtechnisch wird dann oftmals mit einem überhöhten Polysaccharidgehalt geworben, der nicht ausschließlich auf die Pilze zurückzuführen ist.

Na ja:

Noch billiger arbeiten Anbieter, die den Pilz überhaupt nicht groß fruchten lassen, sondern das Getreidesubstrat beimpfen, mit dem Pilzmyzel durchwachsen lassen und dieses dann komplett verarbeiten.

Da der Prozess gerade Mal ein paar Wochen dauert, liegt auf der Hand, dass dies die kostengünstigste und somit lukrativste Variante in der Herstellung ist, aus Sicht des Wirkstoffaufbaus aber qualitativ eine Luftnummer.

Der angegebene Polysaccharidgehalt eines Produktes ist eine absolute Nullaussage über das Wirkpotenzial der Vitalpilzprodukte, da Polysaccharide nur ein kleiner Bruchteil der interessanten und für die Wirkung relevanten Substanzen in einem Pilz sind. Abgesehen davon, dass wertvolle Polysaccharide und Glucane auch in Hafer, Vollkornreis, anderen Getreiden und in Hefe zu finden sind. Dazu brauche ich nur bedingt Vitalpilze und wir bekommen ein Pfund Haferflocken für gerade Mal € 2,00 und BIO-Hefe im Cent Bereich.

Auf den Punkt gebracht sollte auf dem angebotenen Produkt explizit der Gehalt an pilztypischen Polysacchariden stehen, dann ist die Angabe aussagekräftig und korrekt.

Jetzt der Test:

Um zu testen, ob in einem Pilzprodukt nun Getreidesubstrat eingearbeitet ist und somit eine mindere Qualität vorliegt, könnt Ihr mit Eurem gekauften Produkt ganz einfach den Jod-Test durchführen:

Ihr braucht ein halbes Glas Wasser, das zu testende Pilzprodukt und Jod (Lugolsche Lösung 5 %).

Rührt in das Wasser so viel Pilzpulver oder Pilzextrakt Pulver ein, bis das Wasser gelblich-braun ist. Gebt ein paar Tropfen der Jodlösung in das Pilzwasser und schaut, was passiert.

Wenn das Pilzwasser braun bleibt oder kurzzeitig wirklich nur einen ganz leichten Blauschimmer bekommt, die Färbung aber sofort wieder zurückgeht, ist alles OK.

Färbt sich das Wasser hingegen sichtlich blau und bleibt auch blau, ist definitiv Stärke vorhanden. Das bedeutet, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit Brutsubstrat in dem getesteten Produkt sein muss, da in Pilzen selber keine Stärke vorhanden ist.

Jetzt wünsche ich viel Freude und gutes Gelingen beim Experimentieren.

Bei Interesse an einer professionellen Betreuung bin ich über die Seite Kontakt zu erreichen. Eine kurze Erstberatung ist kostenfrei.

Bildquelle: Shutterstock/Zelvan