Vieleicht kennen Sie den in ganz Europa, auf Wiesen wachsenden und bei uns geschätzten Speisepilz? Jung geerntet ist er durch seinen spargelähnlichen Geschmack eine Delikatesse. Wird er nicht geerntet, entfaltet er seinen Hut, stülpt im Alter seine Krempe hoch und zerfällt zu einer die Pilzsporen enthaltenden tintigen Substanz. Diese fand früher zum Schreiben mit dem Federkiel Verwendung.
Übrigens ist es kein Problem, zu einer Speise mit dem Schopftintling ein Glas guten Wein oder andre alkoholische Getränke zu genießen.
Tatsache ist, bei ganz bestimmten Pilzen darf kein Alkohol getrunken werden. Es handelt sich dabei um den Glimmertintling, Faltentintling und noch ein paar andere
Pilze. Vitalpilze die auch als Speisepilze genutzt werden, sind davon aber nicht betroffen! Grundsätzlich gilt es, Speisepilze genügend lange zu erhitzen.
Der Spargelpilz ist einer der seltenen Pilze die, wie z.B. der Austernseitling, Vit. C enthalten. Des Weiteren finden wir von der Vit. B- Gruppe Niacin (Vit. B3), Riboflavin (Vit. B2) und Thiamin (Vit. B1). Die Trockenmasse des Pilzes besteht zu 22-38% aus Eiweiß, darin enthalten sind 20 freie Aminosäuren, darunter alle 8 essenziellen. Auch der Mineral- und Spurenelementgehalt kann sich sehen lassen. Therapeutisch spannend sind vor allem das organisch gebundene Vanadium, das Polysaccharid Fucogalactan und das auch wasserlösliche CCPA-1 (Coprinus comatus Polysaccharid-1), eine hohe Menge an Lektinen und die hitzebeständige Aminosäure L-Ergothionein. Diese stark antioxidativ wirkende und entzündungswidrig wirkende Aminosäure finden wir auch in hohem Maße in Champignons, Austernseitlingen, Kräuterseitling, Shiitake und Maitake.
Seiner Fähigkeit, den Blutzucker zu senken, hat dem Tintling mittlerweile schon einen gewissen Bekanntheitsgrad eingebracht. Der Effekt beruht zum Großteil auf das reichlich enthaltene organisch gebundene Vanadium. Antidiabetika zum Einnehmen sind in ihrer Wirkung nachgewiesenermaßen nur geringfügig stärker.
Der Schopftintling wirkt durch seinen hohen Gehalt an Lektine. Lektine sind Proteine, welche an bestimmte Zuckerverbindungen der Zelloberfläche andocken und damit
biochemische Prozesse auslösen. Dadurch wird die Peristaltik angeregt und die Leber entlastet.
Bei empfindlichen Naturen kann die Verdauung allerdings zu viel des Guten angeregt und Durchfall produziert werden. Meist nützt es auch nicht, wenn die Dosis
reduziert wird. In einem solchen Fall muss auf einen anderen Pilz oder die Phytotherapie ausgewichen werden.
Für den Coprinus wurde durch seine Wirkstoffmischung mit seinen Polysacchariden eine passable Anti-Tumorwirkung nachgewiesen. Sowohl auf hormonabhängigen als auch auf nicht hormonabhängigen Brustkrebs, Prostatakrebs, Leberzellkrebs, Sarkom und Ehrlich Karzinom.
Studien: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=medical+mushrooms+Coprinus+comatus
Literatur:
Medicinal Mushrooms, Martin Powell
Moderne Mykotherapie, Prof. Dr. med. Ivo Bianchi
Doris Richtsteig
Heilpraktikerin - Geprüfte Pharmareferentin - Vitalpilzexpertin
Im Oberwang 2
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